Was ist das Besondere an Trauma-Orientiertem Yoga

Bei Yoga-Übungen mit posttraumatischer Stressbelastung kann ein üblicher Yoga-Kurs zu triggernd sein. Das Fenster der Stresstoleranz kann zu klein sein und die Übungen oder das allgemeine Setting würden das gestresste leib-seelische System des Menschen überfordern.

Im Institut für Trauma-Hilfe Hamburg haben wir während der Arbeit mit Yoga die Erfahrung gemacht, dass die Übungspraxis sinnvollerweise auf die besondere leib-seelische Situation bei Traumatisierung angepasst werden sollte und haben daraus das Trauma-Orientierte Yoga entwickelt.

Die Grundlage bildeten die geschilderten besonderen Eigenschaften des Marma-Yoga.

Aspekte der Übungspraxis:

  • Die Sprache der Anleitungen wurde auf versteckte Botschaften untersucht, die implizieren können, dass man nicht okay ist, wie man ist. (Beispiel: „Das macht Du prima, geh noch ein bisschen mehr in die Dehnung.“) Die eigenen Grenzen selbst zu finden und sich nicht zu überfordern, steht bei den Anleitungen im Vordergrund. Die achtsame Sprache des Trauma-Orientierten Yoga ist ein wesentlicher Bestandteil der Methode.

  • Das Schaffen einer sicheren Umgebung, die auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit sensibler Grundstimmung abgestimmt ist. Dies wird zu Beginn der Übungspraxis thematisiert. Dabei wird darauf geschaut, dass durch die Rahmenbedingungen die bestmögliche Entspannung für alle Teilnehmer*Innen ermöglicht wird. Licht, Wärme, gute Lüftung, Perspektive werden gecheckt und gegebenenfalls angepasst.

  • Es gibt stets Wahlmöglichkeiten in den Übungen unter dem Aspekt, was sich am besten anfühlt.

  • Das Vertrauen in den eigenen Leib und das Empfinden von Sicherheit sind Ziele des Übens. Manchmal ist Begleitung und Verarbeitung des Erlebten nach der eigentlichen Yoga-Stunde angezeigt.